In Deutschland gibt es über 700 Golfplätze (Stand: 2021), und damit eine ganz schön große Vielfalt. Auf der einen Seite unterscheiden sich all diese Plätze deutlich voneinander – in der Lage, der Größe, der Beschaffenheit des Terrains und der individuellen Atmosphäre. Auf der anderen Seite verfügen sie alle über einen sehr ähnlichen Aufbau. Dieser ist durch die Golfregeln und die Vorgaben der obersten Golfinstitutionen strikt vorgeschrieben. Das macht auch Sinn, denn schließlich sollen sich Golfer, ganz gleich, woher sie kommen, auf jedem Golfplatz problemlos orientieren können und überall vergleichbare Bedingungen vorfinden. Besonders für Turniere ist das wichtig, um für allgemeine Chancengleichheit zu sorgen.
Zu den Standards eines Golfplatzes gehören neben einer Driving Range (Trainingsfläche) und verschiedenen Grüns zum Üben von kurzen Schlägen und Putts meist auch Kurzbahnen, die ohne Platzreife-Nachweis bespielt werden können.
Typisch für jeden Golfplatz ist das Clubhaus des jeweiligen Golfclubs, das als allgemeiner Treffpunkt für Mitglieder und Gäste dient. Das Clubhaus enthält neben Umkleiden und sanitären Bereichen ein Sekretariat und einen Pro-Shop, in dem Golf-Kleidung und Accessoires angeboten werden. Vor allem aber befindet sich darin stets eine Gaststätte, meist mit angeschlossenem Bar- und Café-Bereich. An diesem Ort – scherzhaft auch „19. Loch“ genannt – trifft man sich nach einer Golfrunde zum Umtrunk und Gespräch.
In den angrenzenden Wirtschaftsgebäuden sind zahlreiche Geräte, Hilfsmittel und Materialien für die Platzpflege untergebracht – zum Beispiel Rasenmäher, Rasensprenger und Streuwagen samt Düngemitteln. Auch Elektro-Caddies (akkubetriebene Golfwagen) werden oft hier abgestellt. Vor dem Eingangsbereich und dem eigentlichen Platz befinden sich die Auto-Parkplätze für Mitglieder und Gäste.
Die wichtigsten und weitläufigsten Bereiche des Golfplatzes sind natürlich die verschiedenen Golfbahnen, die über die gesamte Fläche verteilt sind. Sie beginnen mit dem Abschlag, an den sich das Fairway (die Spielstrecke) anschließt. Am Ende jeder Bahn befindet sich das sehr kurz gemähte Grün mit einem Bodenloch, in dem eine Fahne steckt. In allen Bereichen werden unterschiedliche Rasenarten verwendet. Auf dem Weg bis zum Grün sind neben Sträuchern und Bäumen auch Sand- und Wasserhindernisse vorzufinden sowie um die bespielbare Fläche herum das sogenannte Rough (hohes Gras und Dickicht).
Insgesamt verfügen die meisten Golfplätze über 18 Bahnen. Einige größere verfügen über 27 oder 36 und besonders kleine Plätze nur über 9 Bahnen. Die Gesamtgröße des Areals beläuft sich in den meisten Fällen auf 50 bis 100 Hektar.
Der Abschlag ist der Startpunkt jeder Spielbahn auf einem Golfplatz. Er besteht aus einer rechteckigen, häufig etwas erhabenen Fläche mit Grasbewuchs (5 bis 10 mm ). Eine Markierung innerhalb der Fläche zeigt an, wo der Abschlag des Golfballs erfolgen soll. Der Abschlagspunkt darf auch bis zu zwei Schlägerlängen hinter der Markierung liegen. Ein Abschlag außerhalb der Fläche ist regelwidrig.
Für den Abschlag wird der Golfball auf einem „Tee“ (kleiner Holz- oder Kunststoff-Pin) platziert, den man mit einem Ende in die Erde steckt. So soll ein besserer Abschlag ermöglicht und ein Kontakt zwischen Golfschläger und Untergrund verhindert werden.
Ein Golfplatz verfügt in der Regel nicht nur über einen Abschlag pro Bahn, sondern über mehrere. Jeder davon ist mit einer anderen Farbe markiert, um Verwechslungen zu vermeiden. In Deutschland gibt es vier Abschläge pro Bahn:
1.) den Damenabschlag (mit roter Markierung)
2.) den Herren-Abschlag (mit gelber Markierung)
3.) den Turnier-Abschlag für Damen (mit schwarzer Markierung)
4.) den Turnier-Abschlag für Herren (mit weißer Markierung)
Die Damen-Abschläge sind stets näher am Grün gelegen als die der Herren und die normalen Abschläge näher als die Turnier-Abschläge. Hintergrund dieser Platzierungen ist, dass jede Spielerin und jeder Spieler die Abschlagsweite spielen soll, die im Durchschnitt den eigenen körperlichen und/oder spielerischen Möglichkeiten entspricht.
Nach dem Abschlag ist dieser so zu verlassen, wie er vorgefunden wurde. Das heißt, falls durch den Abschlag Schäden im Rasen (engl. Divots) entstanden sind, müssen diese bestmöglich ausgebessert werden, bevor das Spiel fortgesetzt wird. Größere oder tiefergehende Schäden werden durch das Fachpersonal des Golfplatzes regelmäßig in Stand gesetzt.
Den größten Teil jeder Bahn und rund ein Viertel der Gesamtfläche eines Golfplatzes macht das Fairway aus. Das ist das Areal, das mit seiner kurz gemähten Rasenfläche (8 bis 12 mm) hauptsächlich bespielt wird. Er führt am Ende zum Grün und zum Loch. Fairways unterscheiden sich in Aufbau und Spielrichtung mehr oder weniger stark voneinander. Einige verlaufen relativ gerade, andere können eine oder mehrere Kurven (engl. Doglegs) aufweisen. Zahlreiche landschaftliche Bestandteile wie etwa Bäume, Wege, Hügel oder Senken sind in die Struktur integriert und müssen individuell in die Spieltaktik einbezogen werden.
Daneben werden auf vielen Fairways auch zusätzliche Hindernisse angelegt, um das Spiel abwechslungsreicher und herausfordernder zu gestalten. Dabei handelt es sich meist um größere Wasserhindernisse wie Gräben, Teiche oder Seen sowie Sandhindernisse, auch Sandbunker genannt. Während ins Wasser gespielte Bälle meist verloren sind, ist das Schlagen des Balls aus dem Sand möglich. Allerdings erschwert der Sand das Spiel, ganz besonders für weniger geübte Golfer. Bunker sollten daher so gut wie eben möglich um- oder überspielt werden.
An den Rändern, wo das Fairway endet, beginnt das sogenannte Semirough. Das ist ein weniger stark gepflegter Bereich mit höherem Gras. Da das Spielen von dort ebenfalls schwieriger ist, sollte man versuchen, den Ball auf dem Fairway zu halten.
Der Rasen auf Golfplätzen muss regelmäßig und reichlich gegossen werden, was hohe Wasserverbräuche nach sich zieht. Bereits bei 20 Grad Celsius Außentemperatur benötigt ein Quadratmeter Grasfläche etwa 2 Liter Flüssigkeit pro Tag. Bei 30 Grad sind es bereits gut 5 Liter. Jedes weitere Grad Unterschied lässt die Wassermenge rasant weiter anwachsen. Für einen 18-Loch-Platz in Mitteleuropa kann man während der Sommermonate mit Wassermengen von etwa 35.000 Kubikmetern pro Jahr rechnen, wovon der Großteil auf das Fairway entfällt. In heißen Ländern kann der Verbrauch auf das Zehnfache und mehr anwachsen. Bei Wind steigt der Wasserbedarf noch zusätzlich.
Wegen dieser Umstände stehen Golfplätze schon seit langem bei Umweltverbänden in der Kritik – die sich nun in Zeiten des Klimawandels und teilweise rasant zunehmenden Wassermangels noch verstärkt. Viele Golfclubs haben das Problem mittlerweile realisiert und begonnen, aktiv gegenzusteuern – auch aus Kostengründen. Neben hitzeresistenteren Grassorten verwenden Sie zunehmend gereinigtes Abwasser zum Gießen des Rasens, setzen umweltfreundlichen Biodünger ein und schneiden den Rasen weniger stark zurück, was ihn widerstandsfähiger macht und mehr Wasser speichern lässt.
Das Grün ist eine ganz besondere Rasenfläche auf dem Golfplatz, die sich am Ende der Spielbahn befindet und etwa 2 Prozent des Gesamtareals einnimmt. Es ist kreisrund und hat eine Größe von 300 bis 1.000 Quadratmetern. Der Grasbewuchs des Grüns wird besonders gepflegt und im Sommer täglich gemäht. Von allen Flächen auf dem Golfplatz weist es den kürzesten Rasen auf (2,5 bis 4,0 mm Höhe).
Das hat seinen Hintergrund in der speziellen Funktion des Grüns. Es ist nämlich die Fläche, auf der sich das Loch befindet, in das der Golfball mit einem speziellen Schläger geputtet wird. Je kürzer das Gras ist, desto schneller und gleichmäßiger rollt der Ball. Dies ist ein besonders gewünschter Effekt, der gewährleisten soll, dass der Ball mit so wenigen Putts wie möglich eingelocht werden kann. Die Geschwindigkeit des Grüns wird mit einem speziellen Gerät, dem sogenannten „Stimpmeter“, gemessen und offiziell eingetragen.
In der kalten Jahreszeit werden Grüns auf vielen Golfplätzen gesperrt, da sonst rostbedingte Schäden auftreten, die die Gras- und Bodenbeschaffenheit dauerhaft beeinträchtigen. Hochklassige und große Golfplätze verfügen zu diesem Zweck über Ersatzgrüns, die stattdessen bespielt werden können.
Nicht immer sind Grüns komplett ebene Flächen, sondern können ähnlich wie Fairways bestimmte Hindernisse aufweisen, um das Spiel anspruchsvoller zu gestalten. In dem Fall sind das winzige Erhebungen oder Senken im Boden, die dem gespielten Ball eine andere Richtung und Geschwindigkeit verleihen, ihn stoppen oder zurückrollen lassen können. Man spricht dann von stark „onduliertem“ (also gewelltem) Grün, während ein sehr glattes Grün kaum oder gar nicht onduliert ist. Erfahrene Spieler können den jeweiligen Verlauf eines Grüns „lesen“ und das Loch genau in dem Winkel anspielen, der den Ball trotz Hindernissen so sicher wie möglich in Richtung Loch führt.
Dort, wo das Grün in das Fairway übergeht, befindet sich das sogenannte Vorgrün (engl. Semigreen). In dieser Zone hat das Gras eine Zwischenlänge, ist aber in jedem Fall noch so kurz, dass der Ball auch von dort problemlos geputtet werden kann. Schwieriger ist es, erst einmal bis in diesen Bereich zu gelangen, denn im weiteren Umfeld des Grüns befinden sich zahlreiche Hindernisse wie Sandbunker oder Wasserstellen. Einige Grüns sind sogar an drei Stellen vom Wasser umgeben und werden „Inselgrüns“ genannt.
Damit Wasser auf dem Grün schnell versickern kann und sich keine Pfützen bilden, befindet sich im Untergrund eine spezielle Drainageschicht aus Erde und Sand. Falls diese beschädigt oder verstopft ist, kann sich das Grün vollsaugen, wodurch ein Bespielen unmöglich wird.
Nicht nur hohe und niedrige Temperaturen setzen die Grüns einem gesteigerten Risiko aus, auch durch den Spielbetrieb können sie aufgrund ihres sehr kurzen und empfindlichen Rasens schnell Schaden nehmen. Noch mehr als beim Fairway sind Golfer daher angehalten, die Grüns zu schonen und Beschädigungen der Grasnabe (durch Schläger oder Schuhe) umgehend zu reparieren. Hierfür wird meist eine Pitchgabel als Hilfsmittel verwendet.
Das Loch (engl. Hole) ist eine spezielle Vertiefung am Ende der Spielbahn und befindet sich auf dem Grün. Es ist das Ziel aller spielerischen Anstrengungen, denn dort hinein muss der Ball geleitet werden, um eine Golfrunde zu beenden.
Gemäß den Standardvorgaben ist ein Loch von zylindrischer Form, hat eine Tiefe von 10 cm (4 Zoll) oder mehr und einen normierten Durchmesser von 10,8 cm (4,25 Zoll). Auf den meisten Golfplätzen bestehen die Löcher aus speziellen Metallhülsen. Im Loch wird eine Fahne an einer Stange platziert, die die genaue Position des Lochs markiert und auch aus großer Entfernung gut sichtbar ist. Bevor der Ball vom Grün aus ins Loch geputtet wird, wird die Fahne entnommen.
Oft sind mehrere Löcher auf dem Grün einer Spielbahn vorhanden, um von Zeit zu Zeit von einem Loch zum anderen wechseln zu können. Das ist wichtig, um den Rasen und den Untergrund im Umfeld eines Loches punktuell nicht zu stark zu beeinträchtigen. Zudem wird durch die wiederholte Verlegung des Lochs für Abwechslung im Spiel gesorgt. Die jeweils nicht benötigten Löcher werden abgedeckt.
Den Begriff Rough kann man wörtlich als „das Raue“ übersetzen. Damit ist der Teil des Golfplatzes gemeint, der außerhalb der Spielbahnen liegt und ca. 70 Prozent der Golfplatzfläche einnimmt. In diesem Bereich wird der Bewuchs die meiste Zeit sich selbst überlassen. Nur zweimal pro Jahr wird auch das Rough auf eine bestimmte Länge gekürzt, damit Gras und Büsche nicht allzu hoch wuchern.
Für das Golfspiel an sich hat das Rough zum einen die Funktion, die Spielbahn optisch klar von der Umgebung abzugrenzen und so die Orientierung zu erleichtern. Zum anderen soll es Spielern den Eindruck vermitteln, dass Sie sich in „unberührter“ Natur befinden, was für viele den Spielgenuss steigert. Darüber hinaus dient das Rough aber auch als Sicherheitskorridor zwischen den einzelnen Spielbahnen, der verschlagene Bälle abfängt, die sonst andere Spieler oder Personen außerhalb der Golfplatzgrenzen gefährden könnte. Last but not least ist das Rough ein wertvoller Lebens- und Schutzraum für etliche Tier- und Pflanzenarten.
Zwischen dem Rough und dem Fairway befindet sich das sogenannte Semirough, das etwas häufiger gemäht wird. Es ist dementsprechend nicht ganz so wild und hoch wie das Rough, aber auch nicht so gepflegt und kurz wie der Rasen des Fairways. Es fungiert also als Übergangsfläche zwischen beiden Bereichen und soll vor allem versprengte Bälle auffangen, damit sie leichter gefunden bzw. von dort aus leichter weitergespielt werden können.
Neben seinen zahlreichen Vorteilen hat das Rough auch einige Nachteile. So kann es dort hinein geschlagene Bälle verschlucken. Durch das Suchen dieser Bälle – maximal 5 Minuten Suchzeit sind laut den Golfregeln erlaubt – kann das zu deutlichen Spielverzögerungen führen. Das ist ärgerlich für die Spieler, aber auch für die Platzbetreiber, weil sie weniger Flights (Spielergruppen) je Zeiteinheit auf den Platz schicken können. Vielerorts werden daher die Roughs immer stärker verkleinert oder ganz weggelassen und durch Erdaufschüttungen ersetzt.
Wenn von Bunkern auf einem Golfplatz die Rede ist, sind damit meist Sandbunker gemeint. Das sind Senken oder Gruben, die mit Sand gefüllt sind. Bälle aus Sandbunkern herauszuspielen, ist vor allem für unerfahrene oder durchschnittliche Golfer mit teilweise erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Wenn der Ball aus dem Bunker geschlagen wurde, sind die Sandspuren mit einer Harke zu beseitigen.
Weiterhin gibt es Grasbunker, die mit Gras oder Erde gefüllt sind, jedoch strenggenommen nicht mit Sandbunkern vergleichbar sind, da sie als tiefer gelegenes aber normales Gelände gelten.
Je nach Lage der Bunker unterscheidet man zudem zwischen Fairway- und Grünbunkern. Fairwaybunker können sich auf beiden Seiten des Fairways befinden und liegen in der Regel in einem Bereich, der nur von guten Spielern vom Abschlag aus direkt erreicht werden kann.
Dagegen findet man Grünbunker im Umfeld der Grüns, meist davor oder daneben, um den Spielern das Erreichen dieses Ziel-Areals zu erschweren. Grünbunker sind meist tiefer als Fairwaybunker, da hier aufgrund des nahe gelegenen Grüns eine andere (höhere) Schlagtechnik gefordert ist als auf dem weitläufigen Fairway. Die tiefsten Bunker nennt man „Topfbunker“. Sie können oft nur über Stufen oder eine Leiter erreicht werden und sind sehr schwer zu spielen.
Aufgrund der spezifischen Eigenschaften von Bunkern, versucht jeder einigermaßen versierte Golfer, diese möglichst großräumig zu umgehen. Dabei hilft, dass viele Bunker gut erkennbar sind, da sie im hinteren Bereich steil ansteigen. Einige wenige Bunker sind jedoch gut versteckt.
Diese unsichtbaren Bunker und solche, die sich direkt in der Mitte des Fairways befinden, werden von vielen modernen Golfplatz-Architekten eher skeptisch gesehen, da sie platzunkundige oder weniger gute Spieler unverhältnismäßig stark benachteiligen. Heute sind Bunker fast ausnahmslos weithin sichtbar und so platziert, dass die Gefahr, den Ball dort hinein zu spielen wächst, je direkter und weiter ein Spieler seine Bälle schlägt. Das bedeutet, dass gute und/oder risikofreudige Spieler eher Gefahr laufen, im Bunker zu landen, dieses Risiko aber teilweise durch spielerische Klasse wieder kompensieren können. Weniger gute Spieler, die kürzere Bälle schlagen, haben von vorneherein ein geringeres Bunker-Risiko, benötigen dafür aber auch eine längere Strecke und mehr Schläge bis zum Grün.
Den meisten Bunkern gemein ist übrigens, dass aus ihrem Inneren heraus das Grün nicht zu sehen ist, was das Zielen und die Einschätzung der Schlagentfernung nicht einfacher macht.
Als Füllung für Bunker verwenden viele Golfplätze hellen, fast weißen und sehr feinen Quarzsand, der aus der Weite besonders gut zu sehen ist. Auf exklusiven Plätzen wird auch zermahlener Marmor eingesetzt oder untergemischt. Wasser läuft im Bunker über ein Drainage-System ab, ganz ähnlich wie beim Grün.
Neben Sandhindernissen gibt es auf vielen Golfplätzen auch Wasserhindernisse. Dabei kann es sich um Gräben, Wasserläufe, Teiche oder kleine Seen handeln. Manche davon sind natürlichen Ursprungs, andere künstlich angelegt. Jedes dieser Hindernisse wird durch markierte Holzpfosten kenntlich gemacht, die bereits aus großer Entfernung sichtbar sind. Eine rote Markierung steht dabei für ein seitliches Wasserhindernis, ein gelbe Markierung für ein frontal gelegenes.
Wenn ein Ball ins Wasser fällt, ist er meist verloren und nicht weiter spielbar. In dem Fall spricht man von einem „nassen“ Ball. Für viele gute Spieler und Profis sind Wasserhindernisse darum ein größeres Problem als Sandhindernisse, denn selbst mit spielerischer Klasse ist ein im Wasser gelandeter Ball meist nicht zu retten. Ambitionierte Golfer und Turnierteilnehmer achten daher sehr darauf, Wasserhindernissen mit ihren Schlägen nicht zu nahe zu kommen.
Wasserhindernisse sind aber nicht nur Fluch, sondern auch Segen, denn sie dienen oft der Bewässerung der Golfanlage. Auf vielen Golfplätzen, vor allem in wärmeren Regionen, werden sie sogar extra so im Gelände positioniert, dass alle Bereiche der zu bewässernden Fläche über kurze Strecken per Rohrleitung oder Schlauchsystem mit Wasser zu versorgen sind.
Darüber hinaus freuen sich professionelle Ballsammler über die Wasserhindernisse, und zwar als Verdienstquellen. Sie tauchen in den Wasserstellen und fischen die dort hineingefallenen Bälle zu Hunderten und Tausenden heraus, um sie als gereinigte „Lakeballs“ zu günstigen Konditionen an preisbewusste Golfer zu verkaufen – wodurch diese auch profitieren.
Als Routing wird der Verlauf der Spielbahnen auf einem Golfplatz bezeichnet. Historisch haben sich verschiedene Formen des Routings herausgebildet. Beide, sowohl die klassische oder traditionelle als auch die moderne Variante haben ihren Sinn und ihre Berechtigung.
Beim klassischen oder traditionellen Routing führen auf einem 18-Loch-Platz 9 Löcher vom Clubhaus weg („out“) und die letzten 9 Löcher wieder dorthin zurück („in“). Hintergrund dieses Verlaufs war die Überlegung, eine gleiche Anzahl an Löchern einmal mit und einmal ohne Rückenwind zu spielen, was im windigen Ursprungsland des Golfsports, Schottland, durchaus Sinn ergab. Das galt umso mehr als viele schottische Golfplätze direkt an der stürmischen Küste lagen. Die Richtungsbezeichnungen „out“ und „in“ sind aber nicht nur auf den entsprechenden Golfplätzen zu finden, sondern darüber hinaus auf sämtlichen heutigen Scorekarten – gewissermaßen als Reminiszenz an diese historischen Umstände.
Auf moderneren Golfplätzen ist das Clubhaus, im Gegensatz zu traditionellen Plätzen, nicht am Rand, sondern in der Mitte des Areals platziert. Somit gibt es die Möglichkeit eines vom traditionellen Muster abweichenden Routings. Dieses sieht so aus, dass an zwei Stellen jeweils 9 Löcher vom Clubhaus weg und in einer Kurvenform wieder dorthin zurück führen. Auf diese Weise kann man während der ersten 9 Löcher entscheiden, ob sie als (kurze) Runde ausreichen oder ob man genügend Zeit und Energie für eine komplette Runde mit 18 Löchern hat – in dem Fall also zwei Mal 9 Löcher.