Spielformen und -varianten

Nicht-offizielle Spielvarianten

Veröffentlicht am 12 August 2022 Lesezeit

Seitenwetten

1. Zählwettspiel

Bei dieser traditionellen Variante (engl. „Stroke Play“ oder „Medal Play“) kommt es schlicht auf die Gesamtzahl der Schläge an. Wer für eine Runde die wenigsten Schläge (Brutto-Ergebnis inklusive Spielvorgabe) benötigt, gewinnt das Spiel. Es ist stattdessen auch möglich, die „Netto-Schläge” (Schläge abzüglich Spielvorgabe) anzusetzen. Eine Nettozählung wird zum Berechnen der Stammvorgabe verwendet oder wenn unterschiedlich gute Spieler gegeneinander antreten. Falls ein vorgabewirksames Turnier als Zählwettspiel ausgerichtet ist, werden die Ergebnisse in Stableford-Punkte umgerechnet.

2. Flaggenwettspiel

Eine Variante des Zählwettspiels, bei der jedem Spieler so viele Schläge zugestanden werden,  wie es der Summe seines Handicaps plus dem Platzstandard entspricht. Dort, wo der Ball nach dem letzten erlaubten Schlag liegen bleibt, wird eine Flagge eingesteckt. Gewinner ist der Spieler, dessen Ball den geringsten Abstand zum angespielten Loch aufweist. Falls 18 Löcher gespielt wurden, einige Spieler aber noch Schläge übrig haben, kann das Spiel über das 18. Loch hinaus ab Loch 1 weitergeführt werden.

3. Klassischer Vierer

Bei dieser Variante (engl. „Foursome“) spielen jeweils zwei Spieler in zwei Teams gegeneinander. Je Team wird nur ein Ball verwendet, der im Wechsel von den Mitgliedern jedes Teams gespielt (und abgeschlagen) wird. Während im Zählwettspiel bei Teams ein Wert von 7/16 der beiden addierten Einzel-Vorgaben angesetzt wird, sind es beim Lochwettspiel 3/8.

4. Chapman-Vierer

Hierbei handelt es sich um eine beliebte Variante des klassischen Vierers, die auch „American Foursome“ genannt wird. Durch jeden Spieler eines Teams erfolgt ein Abschlag pro Bahn. Nach dem Abschlag spielen beide jeweils einmal den Ball des anderen. Vor dem dritten Schlag wird gemeinschaftlich festgelegt, welcher Ball fortan – so wie beim klassischen Vierer – als gemeinsamer Ball bis zum Ende der Bahn genutzt werden soll. Die kanadische Variante sieht als zusätzliches Element nach dem zweiten Schlag vor, dass jeder Spieler noch einen Schlag mit seinem eigenen Ball spielt, bevor ein gemeinsamer Ball festgelegt wird.

5. Shanghai-Vierer

Eine Variante des klassischen Vierers, (engl. „Greensome“). Dabei schlägt jeder Spieler eines Teams an jedem Loch einen eigenen Ball ab. Direkt danach wird festgelegt, welcher Ball bis zum Ende der Bahn weiter genutzt werden soll. Die Wertung erfolgt wie beim klassischen Vierer wahlweise als Lochwettspiel, Zählwettspiel oder nach Stableford.

6. Vierball-Aggregat

Beim Vierball-Aggregat treten zwei Teams mit je zwei Spielern gegeneinander an. Im Gegensatz zum klassischen Vierer spielt jedoch jeder Partner eines Teams jede Bahn mit seinem Ball zu Ende. Dabei ist jedes Teammitglied völlig unabhängig vom anderen, das heißt, beide können die Bahn allein in individuellem Tempo zu Ende spielen. Treffen dürfen Sie sich nur zwischen den Löchern, nicht aber, wenn einer von beiden gerade ein Loch spielt. Am Ende der Runde werden die Resultate beider Spielpartner zum Gesamtergebnis des Teams hinzugezählt.

7. Vierball-Bestball

Beim Vierball-Bestball (engl. „Fourball“), treten zwei Teams mit je zwei Spielern gegeneinander an. Dabei spielt jeder Spieler mit einem eigenen Ball, allerdings wird je Bahn nur das bessere Ergebnis pro Team gewertet. Wie der klassische Vierer ist diese Variante als Lochwettspiel, Zählwettspiel oder nach Stableford-Wertung möglich.

8. Dreiball mit Punktewertung

Es handelt sich um ein Lochwettspiel, das von drei Personen gegeneinander gespielt wird. Insgesamt werden an jedem Loch sechs Punkte verteilt. Der Spieler mit dem besten Ergebnis erhält davon vier Punkte, der zweitbeste zwei Punkte und der Drittplatzierte Null Punkte. Haben zwei Spieler das beste Ergebnis in jeweils gleicher Höhe, erhält jeder von ihnen drei Punkte. Haben zwei Spieler ein gleiches zweitbestes Ergebnis, erhalten sie jeweils einen Punkt. Falls alle Spieler das selbe Ergebnis, erhalten sie jeweils zwei Punkte. Gewonnen hat der Spieler mit den meisten Punkten am Ende der Runde.

9. Texas Scramble

Hierbei handelt es sich um ein Vierball-Teamspiel, das auch „Captains Choice“ oder „Louisiana Scramble“ genannt wird. Nach dem Abschlag jedes Spielers wird ermittelt, welcher Spieler seinen Ball am nächsten am Loch platzieren konnte. Dort, wo der Ball liegt, droppen die anderen drei Spieler ihre Bälle innerhalb einer Schlägerlänge. Danach wird das Spiel von allen vier Spielern fortgesetzt. Auf dem Grün ist ebenfalls der Ball entscheidend, der dem Loch am nächsten ist. Die übrigen drei Bälle werden bis zu zehn Zentimeter in seinem Umkreis platziert. Bei diesem Zählspiel wird üblicherweise der Wert von 1/8 der zusammengezählten Handicaps aller Spieler als Vorgabe angesetzt.

10. Sunningdale

Sunningdale ist ein beliebtes Lochspiel, das ohne Vorgabe auskommt. Der Spieler, der mehr als zwei Löcher im Rückstand ist, darf beim nächsten Loch einen zusätzlichen Schlag ausführen. Bei jedem weiteren Loch, das der Spieler verliert, kommt jeweils ein weiterer Zusatzschlag hinzu. Dies geht so lange weiter, bis der Spieler ein Loch gewinnt. Ab diesem Punkt verfallen alle gesammelten Zusatzschläge.

11. Bestball

Bestball ist ein bekanntes Lochwettspiel, bei dem ein Spieler mit niedrigem Handicap gegen den besten Ball von zwei oder drei anderen Spielern antritt, deren Handicap höher ist. Es kommt ohne Vorgabe aus und jeder Mitspieler hat seinen eigenen Ball. Der Spieler, der die wenigsten Schläge benötigt, gewinnt.

12. Battle Golf

Bei dieser Lochspielvariante darf der Spieler, der ein Loch gewonnen hat, dem Gegner einen Schläger aus dessen Bag entnehmen, auf den dieser im weiteren Spielverlauf verzichten muss. Alternativ kann der Gewinner – falls er bei einem vorhergehenden Loch einen seiner Schläger dem Gegner übergeben musste, diesen zurückholen. Im Normalfall gewinnt der Spieler, der die meisten Löcher gewonnen hat. Sollte einer der Spieler vor dem Ende der Runde alle Schläger verloren haben, endet das Spiel vorzeitig.

13. Bingo Bango Bongo

Ein Wettspiel, bei dem die Spielstärke der Spieler keine Rolle spielt. Es gilt eine feste Spielreihenfolge, die genau einzuhalten ist. Bei jedem Loch erhält der Spieler je einen Punkt, der zuerst das Grün erreicht und/oder mit seinem Ball auf dem Grün am nächsten zur Fahne liegt und/oder seinen Ball als Erster einlocht.

14. Nassau

Eines der berühmtesten und meistgespielten Golf-Wettspiele, dessen Namensgeber der Nassau Country Club auf Long Island (USA) ist, in dem es im Jahr 1900 erfunden wurde.

Bei dieser Variante gibt es drei unterschiedliche Teilspiele und somit auch drei unterschiedliche Wetten. Gewettet wird auf die ersten neun Löcher, die zweiten neun Löcher und die gesamte 18 Loch-Runde. Die Punktevergabe ist je nach gespielter Variante unterschiedlich. Folgende Varianten gibt es:

1.) Das Spiel mit insgesamt 3 Einheiten und folgenden Punktgewinnen: 

Erste neun Löcher: 1 Punkt, zweite neun Löcher: 1 Punkt, 18 Loch-Runde: 1 Punkt.

2.) Das Spiel mit insgesamt 4 Einheiten und folgenden Punktgewinnen:

Erste neun Löcher: 1 Punkt, zweite neun Löcher: 1 Punkt, 18 Loch-Runde: 2 Punkte.

3.) Das Spiel mit insgesamt 5 Einheiten und folgenden Punktgewinnen:

Erste neun Löcher: 1 Punkt, zweite neun Löcher: 2 Punkt 2, 18 Loch-Runde: 2 Punkte.

15. Skin Game

Diese Golfspiel-Variante ist häufig bei Einladungsturnieren von Golf-Profis anzutreffen. Auf jedes Loch werden individuelle Geldsummen gesetzt. Es gewinnt derjenige, der die wenigsten Schläge benötigt. Liegen zwei Spieler gleichauf, wird das Geld nicht vergeben, sondern zum Wetteinsatz des nächsten Loches hinzuaddiert.

 

Seitenwetten

Neben den diversen Zähl- und Lochspielen gibt es auch sogenannte Seitenwetten (engl. Side-bets), bei denen zusätzlich auf bestimmte Ereignisse während des Spielablaufs gewettet wird. Hier einige Beispiele:

1. Arnies

Eine nach dem US-amerikanischen Profigolfer Arnold Palmer benannte Seitenwette. Sie gewährt Punkte für Spieler, die Fairway oder Grün nicht treffen und dennoch mindestens Par erreichen.

2. Barky

Eine nach dem spanischen Profigolfer Seve Ballesteros benannte Variante. Sie gewährt Punkte für Spieler, die einen Baum treffen und dennoch mindestens Par erreichen.

3. Nessie

Namensgeber war das berühmte schottische Seeungeheuer. Diese Variante einen Punkt für Spieler, die den Ball in ein Wasserhindernis spielen und dennoch ihr persönliches Netto-Par erzielen.

4. Sandy

Eine Wettspiel-Variante, die Spielern Punkte gewährt, die einen Bunker (Sandhindernis) treffen und dennoch mindestens Par erreichen.

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