Wer Erfolg im Golfsport haben möchte – ob als Freizeit- oder Profispieler, sollte wissen, welche technischen Parameter und Besonderheiten das eigene Golf-Equipment hat, denn nur dann können auch die persönliche Spieltechnik und der Spielerfolg bestmöglich optimiert werden. In diesem Kapitel geht es daher um eine Detailbetrachtung sämtlicher Golfschläger und weiterer elementarer Ausrüstungsgegenstände.
Alle Golfschläger haben einen Griff, einen Schaft und einen Schlägerkopf mit einer Schlagfläche, einer Ferse und einer Sohle. Das wären auch schon die Gemeinsamkeiten, denn im Detail variieren die verschiedenen Schlägerarten deutlich.
Vor allem Form, Größe und Gewicht des Schlägerkopfes sowie die Beschaffenheit der Schlagfläche können zahlreiche Unterschiede aufweisen. So ist etwa ein Eisen ganz anders ausgelegt und aufgebaut als ein Putter, ein Driver ganz anders als ein Wedge. Die Konstruktionsweise hängt ganz eng mit dem jeweiligen Einsatzzweck zusammen.
Spezifische Parameter auf die es bei der Golfschläger-Auswahl besonders stark ankommt sind der Loftwinkel (Neigungswinkel) der Schlagfäche, und die Eigenschaften des Schafts, basierend auf Länge, Biegsamkeit und Material
Als Loftwinkel bezeichnet man den Winkel der Schlagfläche, der in Grad gemessen wird. Art und Ausmaß des Loftwinkels richten sich nach der jeweiligen Funktion eines Schlägers. Je höher der Loftwinkel ist (spitzer Winkel), desto höher und kürzer fliegt der Ball. Je niedriger der Loftwinkel ist (flacher Winkel), desto flacher und weiter fällt die Flugkurve aus. Beim Driver und anderen Hölzern ist der Loftwinkel besonders niedrig, bei Wedges besonders hoch.
Einen Industriestandard, der die Größe der Loftwinkel bei verschiedenen Schlägerarten exakt festlegt, gibt es nicht. Die Hersteller verwenden alle unterschiedliche Systeme, was dazu führen kann, dass Schläger verschiedener Marken nicht gut zueinander passen. Zumindest in der Reihenfolge der Eisen hat sich eine jeweilige Abweichung von plus bzw. minus 3° als Quasi-Standard zwischen zwei Schlägergrößen durchgesetzt. In aller Regel haben Schläger für Golfeinsteiger übrigens niedrigere, Schläger für Fortgeschrittene höhere Loftwinkel.
Die Loftwinkel-Bandbreite je nach Schlägerart:
Driver: | 6,5 – 15° |
Fairwayhölzer: | 13 – 25° |
Hybrid-Schläger: | 14 – 37° |
Eisen: | 17° (Eisen 1) – 44° (Eisen 9) |
Wedges: | 46° – 64° |
Putter: | sehr niedriger oder kein Loft |
Da sich die Loftwinkel-Bandbreiten unterschiedlicher Golfschläger-Arten in bestimmten Bereichen überschneiden, sollte darauf geachtet werden, dass nicht mehrere Schläger mit sehr ähnlichen Winkelmaßen verwendet werden.
Neben dem Loftwinkel des Golfschlägers ist vor allem dessen Schaft von großer Bedeutung. Der Grund liegt darin, dass die Schäfte viele Härtegrade zwischen sehr weich und sehr hart aufweisen können. Der Härtegrad des Schafts beeinflusst maßgeblich die Biegsamkeit (Flex) und damit viele Schlagparameter.
Als Grundregel gilt, dass Einsteiger möglichst weiche Schäfte mit viel Flex wählen sollten, um den sprichwörtlichen Peitschen-Effekt zu erzeugen, der dem Schlägerkopf und damit auch dem geschlagenen Golfball zusätzliche Geschwindigkeit verleiht. Das lässt den Ball – wenn er richtig getroffen wird – besonders weit fliegen. Mit weichen Schäften können technische Defizite, vor allem ein nicht optimaler oder langsamer Golfschwung bis zu einem gewissen Grad kompensiert werden. Je mehr technische Fähigkeiten und Erfahrung gegeben sind und je schneller der Golfschwung ist, desto härter sollte bzw. kann der Golfschaft sein (wenig Flex).
Übersicht der Härtegrad-Klassen von Schlägerschäften:
Nachfolgend werden alle Golfschläger-Arten einzeln betrachtet, damit Sie deren jeweiligen Aufbau und technische Besonderheiten verstehen und einschätzen können.